Unser Motto für die Reise: VORFREUDE AUF BEGEGNUNGEN - Begegnungen auf Augenhöhe, zuhören und verstehen - einfach zwei Wochen dieses andere Leben in Afrika mit all unseren Sinnen erleben.
Einen Tag nach unserer Ankunft dürfen wir dem letzten Schultag der Kinder beiwohnen. Während die 6. und die 8. Klasse einen Test als Vorbereitung für die Abschlussprüfung in der darauffolgenden Woche zu absolvieren haben, helfen Kinder beim Schneiden von Gemüse für das Festessen oder studieren eine Tanzperformance ein. Corona bedingt ist das Schuljahr schon nach sieben Monaten abgeschlossen. Endlich, nach drei Jahren seit dem Ausbruch der Pandemie, herrscht im nächsten Jahr wieder normaler Schulbetrieb mit den üblichen Ferienzeiten.
Beim Rundgang durch das Schulgebäude und den Schulhof sind wir einerseits erfreut, wie wüchsig sich die Palmen und Bananen zeigen, andrerseits erkennen wir einen großen Investitionsbedarf. Ein Computerraum müsste installiert werden, die Lehrer haben noch keinen geeigneten Rückzugsort, die Fassade ist zu streichen und der Regen hat den Platz vor den Toiletten stark aufgeweicht. Leider ist der kleine Gemüsegarten zu Zeit gärtnerisch nicht genützt und viele Bälle und Schuhe der Fußballausrüstung können nicht mehr repariert und müssen neu angeschafft werden.
Vom Club Fit for life ist es uns ein großes Anliegen, dass die Kinder unserer Schule neben Mais und Weizenbrei auch Vitamine in Form von Gemüse und Obst zu essen bekommen. Wir dürfen Brian, unseren Schuldirektor, zum Markt in Kongowea begleiten, welcher der größte in ganz Ostafrika sein soll. Wir sehen eine unglaublich große Menge an Obst und Gemüse, das von Nairobi für die Touristenhochburg Mombasa täglich angeliefert wird. Die Preise sind viel billiger als im Supermarkt und trotzdem für viele in Kongowea nicht erschwinglich. Durch Corona verloren so viele ihren Arbeitsplatz und verloren somit alles. So musste Fredrick, unser Chauffeur, die Wohnung in Mombasa räumen, da die Miete ohne Aufträge der Touristen unbezahlbar wurde. Mit seiner Familie zog er 1.200 km weit weg auf das Land zur Familie seiner Frau um zu überleben und dem Sohn auch weiter eine Schulbildung zu ermöglichen. Vom Staat gab es keinerlei finanzielle Unterstützung. Trotz einer Arbeitsstelle ist für viele der Lebensunterhalt kaum zu finanzieren. Man muss sehr erfinderisch sein um etwas Geld dazu zu verdienen.
Für viele Afrikaner ist der Glaube an Gott ein großer Halt in ihrem Leben. Erstmals besuchen wir die Heilige Messe in der Nyali Baptist Church. Wir werden mit afrikanischen Rhythmen willkommen geheißen und von der Gemeinde herzlich aufgenommen. Die Kirche ist ein Platz wo den Menschen Freude und Hoffnung vermittelt wird. Der Priester spricht den Gläubigen Mut zu und bittet sie eindrücklich mehr auf Gott zu vertrauen.
Immer wieder stellen wir fest, dass der Sport, insbesondere der Fußball, für die Kinder in den Slums von Kongowea sehr, sehr wichtig ist. Weg von der Straße und unter Aufsicht von Trainern können sie sich in einem geschützten Bereich bewegen und dabei viel Spaß in der Gemeinschaft erleben. In den Ferien dürfen wir einem Sportfest im Stadion beiwohnen. Alle drei Mannschaften von unserem FC NYOTA (Girls, Boys U12, Boys U15) bestreiten Fußballspiele gegen Mannschaften aus der Umgebung. Die große Begeisterung und ein ganz besonderer Spirit sind für uns spürbar.
So ist auch die Fußballakademie Mombasa Professionals Football Academy unter Führung unseres Freundes Daniel Lenjo, welche vom CLUB Fit for life finanziell unterstützt wird, ein ganz wichtiges Sozialprojekt für die Region. Die große Anzahl von minderbemittelten Kindern, die daran teilnehmen wollen, ist für das Trainerteam kaum zu bewältigen. Beklagenswert ist nur die schlechte Beschaffenheit des Fußballfeldes im Stadion. Wir hoffen, dass die Stadtverwaltung bald eine Sanierung beauftragen wird, denn die Löcher im Spielfeld bergen eine große Verletzungsgefahr für die Kids
Es erfüllt uns mit Stolz, dass die Kinder sowohl in der Schule als auch beim Fußballtraining mit dem lebensnotwendigen Wasser von unserer Aufbereitungsanlage versorgt werden. Mit Davis & Shirtliff haben wir nun einen kompetenten Partner für die Wasserentsalzungsanlage der Schule gefunden. Neben dem Abschluss eines Wartungsvertrages für 2023 vereinbaren wir mit Cavin Okumu die Produktionsmenge von reinem Trinkwasser durch zusätzliche UV Sterilisation zu erhöhen. Ebenso hoffen wir mit einer Investition von Solar und Photovaltaik schon bald in der Schule energieautark zu werden.
Das schönste Erlebnis für uns ist der Besuch unserer acht High School Kids bzw. Gymnasiasten in unserem Hotel, welche von Bildungspartnern aus Österreich in der Ausbildung finanziell unterstützt werden. Alle unsere kleinen Freunde pflegen einen respektvollen und freundlichen Umgang und strahlen eine Dankbarkeit aus. Nur sehr zaghaft nehmen sie das Angebot zum Schwimmen im Hotelpool an. Wir müssen erkennen, dass zwei Burschen keine Badehosen dabei haben und einige nicht schwimmen können. Schlussendlich können alle das erfrischende Nass an diesem heißen Tag genießen. Voll Freude sehen wir den Jugendlichen zu, wie sie das erste Mal Spaghetti und Pizza essen. Die Kinder in Kenia sind es gewohnt mit den Fingern zu essen. Dafür ist natürlich Pizza besser geeignet als Spaghetti. Wir haben bereits entschieden, dass mit Unterstützung unseres Clubs für das neue Schuljahr fünf weiteren notbedürftigen Kindern die Ausbildung finanziert wird. Immer wieder wird uns auf dieser Reise bewusst wie ungerecht doch das Leben sein kann.
Jahresbericht 2023
Reisebericht Dezember 2023
Folge uns auf Facebook: